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Bekämpfung von Flöhen bei der Katze

Tipps zur Flohbekämpfung: So werden Sie den Parasiten los

Die allermeisten Katzenhalter kennen das Bild: Der Stubentiger hat sich ein Untermieter eingefangen und fängt sich mehr oder weniger oft an zu kratzen. Nicht selten steckt dabei ein kleiner Untermieter dahinter. Insbesondere bei Katzen mit mehr oder weniger Freigang können sich nicht nur Würmer ansiedeln, sondern auch Ektoparasiten. Selbst beim kurzen Aufenthalt im Garten hat sich die Freigänger Fellnase schneller ein ungebetenen Gast eingefangen als man schauen kann. Diese ungebetenen Gäste siedeln sich vorzugsweise im Fell an. Einer der dabei lästigsten Plagen ist der Befall mit Flöhe. Nicht nur die Haustiere leiden an ihm, wenn sie befallen wurden, sondern tatsächlich auch der Mensch.

Zur Not schmeckt auch Menschenblut

Ungebetene Gäste verursachen lästigen Juckreiz - Bekämpfen Sie Katzflöhe möglichst schon am Anfang.
Ungebetene Gäste verursachen lästigen Juckreiz – Bekämpfen Sie Katzflöhe möglichst schon am Anfang. (Foto: akk_rus unter CC BY License)

Normalerweise liebt es der Floh schön mollig warm, weshalb das Katzenfell genauso wie das Hundefell ein wunderbarer Platz für Flöhe ist, aber dennoch kommt es nicht selten vor, dass er sich auch von mal zu mal verirrt und vom menschlichen Blut kostet. Bei Menschen fühlen sie sich zwar weniger wohl und das Blut schmeckt ihnen auch nicht besonders gut, aber etwas “exotisches” ist ja immer verlockend, auch bei Flöhen!

Zur Bekämfung von Katzenflöhen ist die Reinigung des Umfelds wichtig

Ein wichtiger Ansatz ist daher nicht nur die Behandlung des Tieres, sondern auch insbesondere die Behandlung und Reinigung des Umfelds. Hier gilt es nicht nur die lebendigen Katzenflöhe zu erwischen, sondern auch die Larven, Eier und Puppen. Nur wenn auch diese aus dem Umfeld entfernt sind, wird man die Plage nachhaltig auch los.

Flohschutz Spot On zur Prävention

Der Katzenfloh

katzenfloh
Die Parasiten Flöhe sind eine Plage für Mensch und Tier. Foto: 123RF – Judith Flacke

Ein Katzenfloh ist ein parasitierendes flügelloses Insekt der Familie der Flöhe. Der wissenschaftliche Name lautet: Ctenocephalides felis. Das Katzenfloh Weibchen ist etwa zwei bis drei Milimeter lang. Das Katzenfloh Männchen hingegen nur etwa ein Milimeter.  Die Farbe bei den Katzenflöhen ist braun bis rot-braun. Vorwiegend hält sich der Katzenfloh auf dem Wirtstier auf und ernährt sich durch das Blut der befallenen Tiere.

Ein befruchtete Floh-Weibchen legt etwa 24 Stunden nach einer Begattung rund 30-40 Eier in das Katzenfell. Die winzig kleinen Floheier (nur ca. 0,5 mm groß) fallen jedoch normalerweise bald vom Tier ab. So verteilen sie sich meistens ungehindert in der Wohnung oder dem Haus und in der näheren Umgebung des Tieres. Vorwiegend betroffe sind die Schlafplätze und Liegeplätze der Katze.  Nach etwa 4–5 Tagen schlüpfen dann die Larven im ersten Stadium.  Nach Häutung in das nächste Larvenstadium folgt dann die Verpuppung in ein etwa 4- 5 Milimeter  langen Kokon. Der gesamte Zyklus der Entwicklung dauert unter weitgehend günstigen Bedingungen rund 4 Wochen. Hier heißt es schnell zu handeln und es verhindern dass sich neue Flöhe entwickeln können, da diese dann auch wieder Eier legen und so weiter. Bei kalten Temperaturen bzw. in der kalten Jahreszeit kann diese Entwicklung jedoch wesentlich länger dauern, was es zusätzlich zu beachten gilt. Ohne Wirtstier reagieren sie stark auf Temperaturen und vermehren sich unterhalb einer Temperatur von 5°C nicht mehr. Die durch ihren Kokon geschützten Flohpuppen sind aber äußerst widerstandsfähig und können auch bei solchen Bedingungen bis zu einem halben Jahr überleben. Zeit genug also, um eine Kälteperiode im Jahr zu überleben. Direkt nach dem Schlupf aus dem Kokon sucht der frische Katzenfloh einen Wirt und springt ihn an. Ist ein ausgewachsener Floh erst mal geschlüpft, kann er zwar eine gewisse Zeit ohne Nahrung überleben, sobald aber Flöhe ein geeignetes Wirtstier gefunden haben springen sie es an und beginnen mit dem Blutsaugen. Ist es erst so weit gekommen macht er das kontinuierlich und mit einem unbändigen Hunger. Flöhe können pro Tag bis zu 2-3 Stunden saugen und nehmen dabei das 10 bis 20 Fache ihres eigenen Flohmagenvolumens auf. Einmal angefangen saugt er über einen Zeitraum von rund 6 bis 8 Wochen, bevor er stirbt.

Fieser Juckreiz dank Flohbiss

Der Flohbiss verursacht nicht nur beim Stubentiger, sondern auch an „befallenen“ Menschen einen äußerst unangenehmen Juckreiz und kann darüber hinaus auch Allergien auslösen. In Extremfällen jucken diese so stark, dass sich das Tier sprichwörtlich blutig kratzt und/oder an diesen Stellen großflächig das Fell verliert. Folge können gefährliche Entzündungen sein. Auch wenn Flöhe zu den kleinsten der Parasiten gehören, können sie durch einen Biss dennoch lebensbedrohliche Krankheiten auf Mensch und Tier zu übertragen.  So werden gefährliche Krankheiten wie Borreliose, Bandwürmer und wie schon erwähnt Allergien an die Wirtstiere weitergegeben. Es handelt sich daher um eine durchaus ernstzunehmende Bedrohung. Zum Wohle und der Gesundheit des Tieres sollte daher umgehend damit begonnen werden das Flohproblem zu behandeln.

Weiteres Problem: Die ungehinderte Ausbreitung der Flohpopulation

Flöhe nerven nicht nur den Wirt ungemein, sie verbreiten sich auch außerhalb des Wirtes mit beachtlicher Geschwindigkeit. Bekämpft man die Invasion nicht schnell und konsequent, siedeln sich diese kleinen Plagegeister in der ganzen Wohnung und im Haushalt an. Das heißt, überall dort, wo es schön warm ist, wie etwa im Teppich, im Bett, in den Polstermöbel und natürlich insbesondere den Schlafplätzen der Katze. Teppiche sind dabei eines der tückischten Plätze, da sie groß sind und einen wunderbaren Ort bieten um sich ungestört zu vermehren. Hat man erst mal die Ausbreitung ungehindert voranschreiten lassen, wird es sehr schwer den Flohbefall auf einfache und schnelle Weise wieder los zu werden. Es gibt zwar zahlreiche Flohmittelchen zur Flohbekämpfung am Markt, jedoch sind Flöhe mittlerweile gegen viele Flohmittel bereits resistent und mit manchen Mittelchen tötet man überhaupt keinen Floh ab. Aber nicht nur die Bekämpfung der Flohpopulation sollte nach einem größeren Befall im Fokus stehen, Flöhe können auch Bandwürmer übertragen. Das macht es unabdingbar, dass nach Entflohung auch die Katze mittels einer Wurmkur Entwurmt wird. Die nötige Entwurmung vergessen allerdings leider die meisten Katzenhalter.

Umgebungsspay zur Flohbekämpfung

Früherkennung beim Flohbefall ist wichtig

Flöhe sind eine Plage - befreien Sie Ihren Stubentiger davon! Foto: Ela*sSight under CC BY License
Flöhe sind eine Plage – befreien Sie Ihren Stubentiger davon!
Foto: Ela*sSight under CC BY License

Um Schlimmeres zu verhindern und das Ausmaß noch einigermaßen im Griff zu behalten, ist eine Früherkennung sehr wichtig. Beobachten Sie Ihre Katze und kämmen Sie das Fell Ihrer Katze von Zeit zu Zeit (am besten 1 mal am Tag), oder mindestens nach ersten Anzeichen auf sporadisches Kratzen, mit einem Flohkamm. Mit so einem Flohkamm, oder im Notfall auch sehr engzinkigen Kamm ist es möglich den Flohkot im Fell der Katze zu erkennen. Flohkot sind kleine schwarze bis rote Kügelchen. Der Kot läßt sich am besten auf einem weißen Blatt Papier erkennen. Der rote Anteil liegt an dem Blut welches nahezu unverdaut wieder ausgeschieden wird. Verreibt man diese Kot Kügelchen auf dem Papier, sieht man meistens diese Rotfärbung. Manchmal fängt man auf diese Weise auch direkt einen dieser Plagegeister. Allerdings sind diese in der Regel recht flink und verschwinden schnell wieder im Fell. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass sich der Plagegeist nicht auf der Flucht in die Wohnung absetzt.

Präparate zur Flohbekämpfung

Haben Sie Flohkot oder gar ein Floh selber im Katzenfell festgestellt? Dann am besten direkt zum Tierarzt. Dort können Sie wirksame Präparate erhalten, welchen die Flohbefall in der Regel sehr wirksam schon vor der ungehinderten Ausbreitung in der Wohnung abtötet. Normalerweise werden diese auf der Haut der Katze aufgetragen. Der Wirkstoff von solchen Flohbekämpfungsmitteln verteilt sich nach dem Auftragen auf die komplette Haut und wird wirksam wenn der Floh wieder zubeißt. Manche Flohmittel haben auch eine gewisse vorbeugende Wirkung und helfen bereits von vornherein den Flohbefall zu verhindern. Im übrigen wirken diese auch gegen einen anderen Parasiten – den Zecken und Milben  gut. Wichtig beim Auftragen solcher Spot on Präparate ist es jedoch, dass sich die Katze diese nicht wieder selber weglecken kann. Die Gefahr besteht immer an Stellen am Körper, die leicht erreichbar sind. Ein Angewohnheit von Katzen ist es, alles was aufgetragen wird emsig wieder abzulecken. Suchen Sie also eine Stelle, an der sie nicht mit der Zunge hinkommt. Ideal und richtig ist dabei die Stelle zwischen den Schulterblättern unterhalb des Genicks im Nacken der Katze.

Alarmstufe Rot: Flöhe effektiv bekämpfen

Das Reinigen der Umgebung, wie Teppiche und Polstermöbel ist unabdingbar um auch die Eier und Flohlarven zu beseitigen. Foto: pixabay / jarmoluk
Das Reinigen der Umgebung, wie Teppiche und Polstern ist unabdingbar um auch die Eier der Flöhe und Flohlarven zu beseitigen. Foto: pixabay / jarmoluk

Ist der Flohbefall erst mal vorangeschritten oder möchten Sie einen Befall von vornherein verhindern, gibt es einige bewährte Maßnahmen zur Beseitigung des Flohproblems. Die Flohbehandlung und der Schutz an der Katze erfolgt durch Flohhalsbänder (können auch vorsorglich getragen werden), Flohpuder, oder durch Insektizidtropfen, welche auf die Haut zu träufeln sind. Wirksame Präparate erhalten Sie beim Tierarzt. Verfügbare Produkte in der Tierhandlung sind meistens nur relativ eingeschränkt wirksam.

Katzenflöhe in der Wohnung

Neben der Flohbekämpfung am Tier selber, sollten auch die heranwachsenden Flöhe im Umfeld bekämpft werden. Hierfür ist vor allem Putzen und Waschen das Mittel der Wahl. Saugen Sie öfter als sonst den Teppich und Polster gründlich ab, Wischen Sie die Böden und Fußleisten regelmäßig und Waschen Sie alle Decken, Tücher und Kissen welche mit der Katze in Kontakt kommen. Beim Staubsaugen ist es wichtig, dass sich die eingesaugten Flöhe, Floheier und Flohlarven nicht im Staubsugbeutel oder im Auffangbehälter weiterverbreiten und entkommen können. Die Gefahr, dass sich die Parasiten aus dem Sauger berfreien können ist nicht so unwahrscheinlich. Beachten Sie daher folgendes: Leeren Sie den Beutel oder Behälter nach dem Saugen direkt aus. Den Beutel werfen Sie am besten direkt weg und den Behälter waschen Sie gründlich aus. Wirksam ist es auch, vor dem saugen eine Mottenkugel oder ein Stück vom Flohhalsband oder etwas Flohpuder in den Staubsaugerbeutel oder Behälter geben.

Mittel gegen Katzenflöhe – Mit Insektizide geht es dem Floh an den Kragen

Katzenflöhe und deren Verwandte vom Hund wirksam bekämpfen und eine Behandlung der Umgebung einleiten. Foto: lantapix / 123RF
Katzenflöhe und deren Verwandte vom Hund wirksam bekämpfen und eine Behandlung der Umgebung einleiten.
Foto: lantapix / 123RF

Bei starkem Flohbefall in der Wohnung kann die Reinigung auch durch ein Insektizid wirksam unterstützt werden. Wenden Sie sich dazu aber unbedingt vorher an den Tierarzt Ihres Vertrauens. Versprühen Sie nie unkontrolliert irgendwelchen Insektenbekämpfungsmittel in der Wohnung, da diese unter Umständen giftig für die Katze und auch für Menschen sind. Vorsicht ist auch bei sogenannten Floh Fogger geboten. Solche Ungeziefer Spühautomaten, oder auch “Floh-Bomben” genannt, werden automatisch in einem Raum mittels Vernebelung verteilt. In der Regel ist der Raum nach der Behandlung mit Foogern zunächst erst mal nicht zu betreten. Die richtige Anwendung ist daher wichtig und sollte immer sehr sorgfältig vorgenommen werden.

Ein tierärztlich verordnetes Spray zur Flohbekämpfung wird vornehmlich in den Liegebereichen der Katze, aber auch auf Teppichen und Polstermöbel versprüht. Am besten an allen Plätzen wo sich die Katze gerne aufhält und was sich nicht Waschen lässt. Achten Sie darauf, dass Kinder möglich keinen Zugang zu den behandelten Flächen haben. Auch ist es sinnvoll die Katze zunächst von frisch behandelten Stellen fernzuhalten.

Wenn Sie diese Behandlung und Reinigungen konsequent und nachhaltig durchziehen, dann gehört der Flohbefall schon bald der Vergangenheit an. Ihre Katze wird es Ihnen Danken und Ihnen bleibt unter Umständen der eine oder andere verirrte Flohbiss erspart. Nach Ausrottung der Flohbrut fragen Sie bei Ihrem Tierarzt nach einem wirksamen Mittel welches Katzenflöhe schon im Vorfeld abwehrt und es gar nicht erst zum Flohbefall kommt. Dieser wird in den meisten Fällen ein Spot On Präparat empfehlen. Spot On Mittel mit Langzeitschutz gegen Katzenflöhe und Zecken wirken in der Regel gut. Das Tier muss jedoch regelmäßig damit behandelt werden. Es sollte in einem Abstand von einigen Wochen immer wieder neu aufgetragen werden. Das hilft sehr gut und schützt das Tier schon prophylaktisch gegen das ansiedeln dieser kleinen Plagegeister. Eine wirlich wirksame Flohbekämpfung fängt daher schon an bevor das Tier befallen wird. Vorbeugen und Vorsorge wirkt eben immer am besten und ist eine große Hilfe.

Egal ob beim Hund oder beim Stubentiger, ein Befall ist überaus unangenehm. Grundsätzlich sollten sowohl Hunde- als auch Katzenbesitzer die notwendigen Hygienemaßnahmen zur Vermeidung und zur Entfernung von Flöhen regelmäßig anwenden. Durch den Einsatz geeigneter Medikamente kann man auch Flohangriffen effektiv vorbeugen.