Blindheit bei Katzen – Sehstörungen bei der Katze
Die Augen sind bei nahezu jedem Lebewesen auf der ganzen Welt ein wesentlicher Aspekt des Lebens. Mit Ausnahme von einigen wenigen Tieren sind die Augen gerade bei Raubtieren entscheidend. Die Katze ist, und dieser Umstand wird von vielen Katzenbesitzern nur zu gern vergessen, ein Raubtier. Unabhängig davon, ob es sich um einen Stubentiger oder um eine Freigängerkatze handelt, spielen die Augen im Leben der Katze eine wichtige Rolle. Nicht selten trifft es die Katzenfreunde besonders hart, wenn die Mitteilung gemacht wird, dass die Katze erblindet ist. Sorgen im Hinblick darauf, wie die Katze nunmehr den Rest ihres natürlichen Lebens verbringen soll, sind jedoch unbegründet. Die Katze verfügt neben den Augen auch noch über einen hervorragen Gehör- sowie Geruchssinn, sodass auch eine blinde Katze noch ein qualitativ enorm hochwertiges Leben führen kann. Sowohl die Schnurrhaare der Fellnase als auch der richtige Umgang des Katzenbesitzers mit seiner erblindeten Katze sind jedoch wesentliche Grundpfeiler für dieses qualitativ hochwertige Leben.
Der Weg in die Erblindung
Es gibt durchaus Katzen, die sehr langsam über einen längeren Zeitraum erblinden. Dieser Umstand kann aus der Not für die Katze jedoch eine Tugend machen, da die Fellnase dementsprechend auch eine gewisse Zeit der Gewöhnung an die Erblindung hat. Selbst bei denjenigen Katzen, die ganz plötzlich innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne erblinden, ist es erstaunlich, wie gut und schnell der Stubentiger sich an die neue Situation gewöhnt. Dennoch bedarf es durchaus einer gewissen Unterstützung seitens des Frauchens oder Herrchens, damit die Gewöhnungsphase an die neue Situation auch reibungslos verlaufen kann. Der Spaß am Leben muss auch für blinde Katzen nicht zum Erliegen kommen, da auch ein wildes Toben über das Sofa sowie die Balanceakte auf den diversen Gegenständen des Haushaltes weiterhin möglich sind.
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Woran lässt es sich erkennen, dass die Katze erblindet ist?
Ein wesentliches Erkennungsmerkmal einer erblindeten Katze ist der Umstand, dass diese urplötzlich häufiger gegen gewisse Gegenstände läuft oder sich an Möbeln stößt, die zuvor nicht an dieser Stelle gestanden haben. Auch die Körperhaltung der Katze verändert sich, wenn diese erblindet ist oder sich auf dem Weg in die Erblindung befindet. Wenn der Stubentiger urplötzlich nur noch eine Fortbewegung in einer kauernden Stellung bevorzugt oder sich zur Fortbewegung an den Wänden der Wohnung oder des Hauses orientiert kann dies ein Anzeichen für die drohende oder erfolgte Erblindung sein. Auch die Nutzung des Kratzbaumes sollte dabei beobachtet werden. Erblindete Katzen nutzen zwar sehr häufig den Kratzbaum in der gewohnten Manier weiter, sie springen jedoch eher zögerlich und nur noch sehr ungern von dem Kratzbaum herunter.
Neben diesen Punkten lässt sich die drohende oder bereits erfolgte Erblindung auch körperlich bei der Katze feststellen. Auffälligkeiten wie
- erweiterte Pupillen
- Augentrübungen
- rote Augen
- generell ein vergrößertes Auge
- permanentes Zukneifen der Augen
- gelblicher oder farbloser Augenausfluss
lassen auf eine drohende oder erfolgte Erblindung der Katze schließen.
Welche Ursachen kann die Erblindung der Katze haben?
Für die Erblindung der Katze kann es eine wahre Vielzahl von verschiedenen Ursachen geben. In den meisten Fällen ist eine Netzhautablösung der Grund für die Erblindung. Die Netzhautablösung kann als direkte Folge eines erhöhten Blutdrucks oder einer anderen Erkrankung der Katze angesehen werden. Überdies kann auch die Degeneration von der Netzhaut als Grund für die Beeinträchtigung der Sehkraft bei der Katze in Betracht gezogen werden. Es ist auch möglich, dass ein Glaukom der Grund für die Erblindung ist. Das Glaukom ist allgemeinhin als grüner Star bekannt und kann sowohl den Menschen als auch die Katze betreffen. Das Glaukom hat seine Ursache in einem stark erhöhten Augeninnendruck, was sich für die Katze äußerst schmerzhaft darstellt. Hierbei kommt es sehr stark darauf an, in welchem Stadium das Glaukom als solches erkannt wird. Im Frühstadium ist etwaig noch eine medikamentöse Behandlung der Krankheit möglich. Sollte das Glaukom zu spät erkannt werden ist es erforderlich, dass das Auge chirurgisch entfernt wird.
Eine weitere Ursache kann auch der graue Star, medizinisch als Katarakt bzw. Uvetis bezeichnet, darstellen. Im Gegensatz zum grünen Star äußert sich der graue Star durch eine Linsentrübung direkt im Auge. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung, welche die Erblindung der Katze nach sich zieht. Als mögliche Ursachen können jedoch auch anderweitige Verletzungen des Auges oder ein Tumor infrage kommen.
Wie kann der erblindeten Katze geholfen werden?
Bei einer Katze, die im Verlauf ihres Lebens erblindet ist, sollte zunächst der Gang zum Tierarzt angetreten werden. Wenn die Erblindung medizinisch nicht mehr abänderlich ist müssen dementsprechend Maßnahmen getroffen werden, dass die erblindete Katze den Rest ihres natürlichen Lebens schmerzfrei verbringen kann. Die Sicherheit der Fellnase sollte dabei stets im Vordergrund stehen, weshalb zunächst erst einmal eine reine Wohnungshaltung angezeigt ist. Für Freigängerkatzen stellt dies eine enorme Umstellung im Leben dar, welche jedoch erforderlich ist. Es gibt zwar immer wieder vereinzelte Berichte darüber, dass sich auch erblindete Freigängerkatzen außerhalb der vier Wände von Frauchen oder Herrchen sehr gut zurechtfinden können, jedoch ist die Sicherheit der Katze außerhalb der vier Wände auf jeden Fall als gefährdet anzusehen. Damit die Katze dennoch auch das Leben außerhalb der vier Wände sicher genießen kann sollte Frauchen oder Herrchen im Garten oder auf dem Balkon Netze aufspannen oder den Garten durch entsprechende Katzenzäune besonders sichern. Wassertonnen oder Gartenteiche bzw. Swimmingpools sollten zwingend abgedeckt werden, damit die erblindete Katze nicht ertrinken kann.
Wem dies nicht behagt, der sollte die Katze außerhalb der eigenen vier Wände auf gar keinen Fall unbeaufsichtigt lassen. Eine Katzenleine kann dabei helfen, die Katze zu ihrer eigenen Sicherheit unter Kontrolle zu halten. Die erblindete Katze sollte überdies auch ein Halsband tragen, auf welchem die Adresse sowie auch der Hinweis der Erblindung zu finden ist. In den heimischen vier Wänden sollte sich die Futterstelle sowie auch die Katzentoilette immer an ein und derselben Stelle befinden. Veränderungen des Ortes sollten nicht mehr stattfinden, da sich die Katze aufgrund der Erblindung nicht mehr so gut orientieren kann. Damit die erblindete Katze auch weiterhin spielen kann, den Spieltrieb verlernt die Katze unabhängig von der Sehkraft ihr ganzes Leben lang nicht, sollte nunmehr hörbares oder riechbares Spielzeug angeschafft werden. Quietschendes oder rasselndes bzw. klingelndes und raschelndes Spielzeug ist für blinde Katzen perfekt geeignet.
Es sollte auf jeden Fall vermieden werden, die Katze ständig herumzutragen oder sie ständig aufzuheben. Vielmehr sollte Frauchen oder Herrchen sehr häufig mit der Katze sprechen und sie auch nur dann anfassen, wenn zuvor mit ihr gesprochen wurde. Auf diese Weise lassen sich unliebsame Schreckmomente und damit verbundener Stress vermeiden. Frauchen oder Herrchen sollten niemals vergessen, dass auch erblindete Katzen nach wie vor über ein inneres Navigationssystem verfügen, welches durch permanentes Herumtragen des Menschen und dem Absetzen an anderen Orten sehr schnell stark durcheinander geraten kann.
Wenn diese Maßnahmen beherzigt werden ist es auch für eine erblindete Katze möglich, ein fröhliches und zufriedenes Leben zu führen. Der Gang zum Tierarzt sollte nunmehr in regelmäßigeren Abständen erfolgen, damit weitergehende Erkrankungen des Tieres durch ständige Kontrollen ausgeschlossen werden können.