Katzen sind schon wahrhaft mysteriöse Lebewesen, deren Charakter sowie körperliche Eigenschaften äußerst individuell sind. Trotz dieser Besonderheiten unterliegen Katzen natürlich auch dem Altersprozess, was bei jedem Lebewesen auf dieser schönen Erde der Fall ist. Mit zunehmendem Alter werden Katzen natürlich auch anfälliger für Krankheiten, weshalb Frauchen oder Herrchen dann ein besonderes Augenmerk auf das Wohlergehen der Fellnase legen sollten. Bei Katzen gibt es in Bezug auf das Alter dennoch einige Besonderheiten, da nicht jedes Tier auf die gleiche Art und Weise altert. Dementsprechend sollte Frauchen oder Herrchen zunächst erst einmal wissen, ab welchem Lebensjahr die Katze überhaupt als „alt“ gilt. Hierbei kann natürlich die Faustregel, dass die Fellnase mit dem Erreichen des 8. Lebensjahres schon als „alt“ gilt, zur Anwendung gebracht werden. Diese Faustregel muss jedoch mit Einschränkungen betrachtet werden, da das Alter natürlich auch in Verbindung mit der Rasse sowie der Größe des Tieres betrachtet werden muss.
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Merke: Größere Rassekatzen altern im Durchschnitt schon schneller als kleine Fellnasen, die aus gemischten Paarungen heraus das Licht der Welt erblickt haben. Überdies muss auch gesagt werden, dass die Fellnasen heutzutage auch erheblich älter werden können, als es noch vor rund 15 bis 20 Jahren der Fall gewesen ist. Dies liegt daran, dass sich die Qualität der medizinischen Versorgung sowie des Futters im Verlauf der Zeit erheblich verbessert hat.
Es muss auch gesagt werden, dass nicht jede Fellnase aufgrund des zunehmenden Alters auch automatisch krank werden muss. Krankheiten lassen sich durch einen gesunden Lebenswandel, der ja nun einmal in einem ganz erheblichen Ausmaß durch Frauchen und Herrchen gesteuert wird, sehr gut vermeiden. Alterserscheinungen hingegen sind nicht vermeidbar, da sie sich auf veränderte Stoffwechselprozesse und dergleichen begründen. Manche Katzenkrankheiten gehen auch auf Alterserscheinungen zurück, sodass Frauchen und Herrchen diesbezüglich auf jeden Fall eine Differenzierung vornehmen müssen. Katzenkrankheiten, die auf Alterserscheinungen zurückgeführt werden können, sind jedoch ebenfalls vermeidbar oder können mit gezielten Maßnahmen zumindest gelindert werden.
Um zu wissen, ob eine Erkrankung auf eine Alterserscheinung zurückgeführt werden kann, muss Frauchen oder Herrchen zunächst erst einmal die typischen Alterserscheinungen bei der Katze kennen.
Zu den typischen Alterserscheinungen gehören
- Verminderung der Begeisterung für Bewegung
- Verminderung der „Abenteuerlust“
- Veränderung des Wach-Schlaf-Rhytmus
- Verminderung des Geschmacks- sowie Hör- und Sehvermögens
- Veränderung der Fellkonsistenz
- Veränderung des Katzencharakters
Im Grunde genommen unterscheidet sich die „alte“ Katze bei diesen Symptomen nicht nennenswert von den typischen Alterserscheinungen, mit denen auch ein Mensch zu kämpfen hat. Es ist aus diesem Grund auch nicht immer gänzlich einfach, eine Differenzierung zwischen den typischen Alterserscheinungen und einer ernsthaften Erkrankung der Katze im Alter vorzunehmen. Aus diesem Grund sollte Frauchen oder Herrchen, wenn die Katze ein „merkwürdiges“ Verhalten an den Tag legt, auf jeden Fall auch einen Tierarzt aufsuchen. Katzen können im Alter auch konservativ werden und eine geringere Stressresilienz aufweisen. Dies kann sich durch ein grundloses maunzen oder durch ein leicht verwirrtes Verhalten äußern, was Frauchen oder Herrchen jedoch nicht beunruhigen muss. Auch stumpfes Fell bzw. eine trockene Haut ist nicht automatisch ein Indiz für eine ernsthafte Erkrankung, sondern kann seine Ursache in dem veränderten Stoffwechsel haben.
Welche Katzenkrankheiten treten im Alter sehr häufig auf?
Zu den häufigsten Katzenkrankheiten im Alter gehören
- Niereninsuffizienz
- Bluthochdruck
- Schilddrüsenüberfunktion (med. Hyperthyreose)
- Zahnerkrankungen
- Gelenkerkrankungen
- Herzerkrankungen
- Tumore (gutartig oder bösartig)
- kognitive Dysfunktion
- Augenerkrankungen
- Adipositas
- starker Gewichtsverlust
- IBD (inflammatory bowl disease)
- Chronische Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
- Diabetes (Zuckerkrankheit)
- Taubheit
Niereninsuffizienzbei Katzen
Bei einer Niereninsuffizienz lässt die Funktion von den Nieren bei den Fellnasen stufenweise nach. Die gute Nachricht lautet jedoch, dass diese Erkrankung bereits vor dem Auftreten der ersten Symptome mittels einer Urin- oder Blutuntersuchung erkennbar ist. Aus diesem Grund ist es für Katzen auch immens wichtig, dass sämtliche Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig durchgeführt werden, damit eine frühzeitige Behandlung erfolgen kann. Die Niereninsuffizienz ist zwar nicht heilbar, allerdings lassen sich die Symptome sowie auch der Fortschritt der Krankheit mittels Medikamente sowie auch einer speziellen Diät merklich verlangsamen.
Zu den Symptomen der Niereninsuffizienz gehören
- verstärktes Trinkverhalten der Katze
- verringerter Appetit
- Übelkeit
- schlechte Qualität des Fells
- Verlust von Gewicht
Die Niereninsuffizienz gehört zu dem Bereich der chronischen Erkrankungen, sodass eine lebenslange Behandlung der Fellnase erforderlich wird.
Bluthochdruck bei Katzen
Der Bluthochdruck kann viele Ursachen haben. Auch die Niereninsuffizienz kommt als Ursache hierfür infrage, allerdings kann der Bluthochdruck auch auf die Hyperthyreose zurückgeführt werden. Es ist auch denkbar, dass die Katze ohne irgendeinen ersichtlichen Grund unter Bluthochdruck leidet.
Wird der Bluthochdruck nicht behandelt, so können
- Erblindung
- Gehirnschäden
- Schäden des zentralen Nervensystems
- Herzschäden
- Nierenschäden
die Folge sein.
Eine Schilddrüsenfunktion bzw. Hyperthyreose bringt ein verstärktes Fressverhalten der Katze mit sich, im Zuge dessen die Fellnase trotzdem unter Gewichtsverlust leidet. Auch Bluthochdruck kann die Folge sein. Die Schilddrüsenüberfunktion wird mittels eines Bluttests festgestellt und ist durch Medikamente in unterschiedlichster Form behandelbar. Durch eine frühzeitige Erkennung lassen sich auch Folgeschäden für die Katze vermeiden.
Zahnerkrankungen im Alter
Unbehandelter Zahnstein kann Zahnerkrankungen nach sich ziehen, was gerade im fortgeschrittenen Alter der Katze zu Zahnfleischentzündungen sowie losen Zähnen führen kann. In vielen Fällen beginnen die Zahnerkrankungen auch schon im mittleren Alter der Katze, allerdings werden Zahnerkrankungen in der Regel erst im hohen Alter festgestellt. Gerade Zahnfleischentzündungen können jedoch, bedingt durch die Schmerzen, einen äußerst negativen Einfluss auf das Fressverhalten der Katze haben. Dies führt wiederum zu Mangelerscheinungen und weiteren Folgeerkrankungen.
Osteoarthrose bei der Katze
Gelenkerkrankungen sind medizinisch als Osteoarthrose bekannt und äußern sich durch ein eingeschränktes Putzverhalten der Katze, da die Erkrankung für die Fellnase sehr schmerzhaft ist. Bedingt durch den Umstand, dass die meisten Katzen nur eine sehr leichte Verhaltensänderung zeigen, muss Frauchen oder Herrchen besonders aufmerksam sein.
Hypertrophe Kardiomyopathie
Herzerkrankungen sind in der Tiermedizin auch als hypertrophe Kardiomyopathie bekannt und bringen in vielen Fällen kaum sichtbare Symptome mit sich. Dies wiederum macht die Herzerkrankungen so gefährlich, da sie nicht selten zu spät festgestellt werden. Sollte ein Verdacht bestehen, so muss zwingend sehr zeitnah eine Diagnose mittels Herzultraschall erfolgen. Durch spezielle Therapien können die negativen Folgen von Herzerkrankungen abgemildert werden, auch wenn eine vollständige Heilung in vielen Fällen nicht möglich ist.
Tumore äußern sich bei Katzen für gewöhnlich durch unklaren Gewichtsverlust. Es gibt eine wahre Vielzahl von Tumoren bei den Fellnasen, was sich jedoch bei dem Menschen nicht anders verhält. Lymphome oder auch Lipome sind ebenso denkbar wie Fibrosarkome, sodass eine genaue Abklärung der Tumorart für die weitergehende Behandlung immens wichtig ist. Auch gutartige Wucherungen fallen in den Bereich der Tumore. Die Behandlung ist bei den Fellnasen allerdings überaus komplex, allerdings sollte die Behandlung auf jeden Fall erfolgen. Durch eine entsprechende Behandlung kann das Leben der Katze verlängert und die Lebensqualität der Fellnase gesteigert werden.
Demenz bei älteren Katzen
Der häufigste Fall von kognitiver Dysfunktion, der bei Katzen auftritt, ist die Demenz.
Sie äußert sich durch die Symptome
- Vergesslichkeit (Futter verlangen, obwohl gerade eine Fütterung erfolgte)
- desorientiertes Verhalten
- Veränderung von Schlaf- und Wach-Rythmus
- Unsauberkeit
- nächtliches lautes Maunzen
Die Demenz der Katze verläuft in der Regel analog zu der Demenz bei dem Menschen. Dementsprechend ist die Demenz bei Katzen bedauerlicherweise auch nicht heilbar, die Symptome lassen sich jedoch durch eine effektive Stressverringerung sowie Medikamente lindern.
Bei den Augenerkrankungen sind besonders häufig grüner sowie auch grauer Star bei der Katze anzutreffen. Netzhauterkrankungen oder auch eine schleichende Erblindung gehören jedoch ebenfalls zu den sehr häufig auftretenden Katzenkrankheiten im Alter.
Adipositas bzw. Fettleibigkeit wird mittlerweile in der Tiermedizin ebenfalls als Katzenkrankheit im Alter angesehen. Die Ursachen sind vielfältig, allerdings ist Adipositas bei Katzen im Alter in der Regel auf den Hormonhaushalt zurückzuführen. Fettgewebe ist für die Bildung der Hormone verantwortlich, welche wiederum einen Einfluss auf den Stoffwechsel der Katze nehmen. Mittels speziellen Diäten ist Adipositas jedoch therapierbar.
Die Inflammatory bowl disease (kurz IBD) ist keine klassische Krankheit von Katzen im Alter, da sie für gewöhnlich vor dem Erkennen bereits seit längerer Zeit besteht.
Symptome wie
- Gewichtsverlust
- Durchfall
- Erbrechen
deuten auf IBD hin. Es muss jedoch beachtet werden, dass die Krankheit sich im Alter der Katze verändert.
Die Bauchspeicheldrüsenentzündung bzw. chronische Pankreatitis ist mittlerweile gut behandelbar, allerdings zieht sie für gewöhnlich weitere Folgeerkrankungen wie Parasitenbefall oder auch Pilze nach sich. Besonders betroffen sind dabei fettleibige Katzen, die auch anfällig für Diabetes sind. Mit fortschreitendem Alter der Katze reagiert das Immunsystem nur noch reduziert auf die Erkrankung, weshalb eine Therapie auf jeden Fall erforderlich wird.
Die Taubheit ist bei vielen Katzen im hohen Alter sehr weit verbreitet, was wiederum einige Veränderungen im alltäglichen Leben für die Katze mit sich bringt. Frauchen oder Herrchen müssen gerade bei Stubentigern ebenfalls einige Veränderungen im alltäglichen Umgang vornehmen, um die Lebensqualität der Katze aufrechterhalten zu können.
Auch wenn die genannten Krankheiten als Katzenkrankheiten im Alter sehr weit verbreitet sind, so ist das Alter der Katze kein zwingender Faktor dafür. Dies bedeutet, dass eine junge Katze nicht davor gefeit ist, eine der genannten Krankheiten zu erhalten. Aus diesem Grund ist für die Fellnasen besonders wichtig, dass Frauchen oder Herrchen ganz besonders aufmerksam das Verhalten der Katze beobachten und bei jeder noch so kleinen Veränderung im Zweifel einen Tierarzt aufsuchen und dort das veränderte Verhalten thematisieren. Ein erfahrener Tierarzt wird sofort wissen, welche Untersuchungsmethoden erforderlich werden, um den Verdacht einer gewissen Erkrankung entweder zu erhärten oder aus der Welt zu schaffen. Bei sehr vielen Krankheiten ist eine frühzeitige Erkennung und eine dementsprechend ausgelegte medizinische Reaktion auf die Erkrankung in Form einer speziellen Therapie oder medikamentösen Behandlung ein guter Grundstein dafür, dass die Krankheit entweder vollständig geheilt oder zumindest der Krankheitsverlauf verlangsamt wird.
Jede Katze leidet immer, wenn sie krank ist. In diesem Punkt unterscheidet sich die Katze nicht von allen anderen Lebewesen auf diesem Planeten. Im Gegensatz zu dem Menschen ist die Katze jedoch nicht in der Lage, die Gefühle oder Schmerzen in Worte zu fassen. Dementsprechend kann die Katze dies nur durch kleine Gesten oder Verhaltensänderungen zeigen und muss darauf vertrauen können, dass Frauchen oder Herrchen diese Verhaltensänderungen auch bemerken und dementsprechend auch darauf reagieren. Wer seine Katze wirklich liebt, der wird jede noch so kleine Verhaltensänderung sofort bemerken und auch umgehend den Gang zu einem Tierarzt antreten.