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Bahn fahren mit Katzen – Wie nehme ich meine Katze im Zug mit?

Verreisen mit Katze – Stressfrei mit der Bahn durch das Land

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Wer mit der Bahn verreist, liegt voll im Trend. Es schont nicht nur das Klima, sondern ist darüber hinaus stressfrei und gemütlich. Einfach Platz nehmen, die Fahrt genießen und ankommen. Im Gegensatz zum Auto stehen Züge nicht aufgrund des dichten Verkehrs und damit einhergehender überlasteter Straßen im Stau. Mit tierischer Begleitung auf Samtpfoten stellt sich die Situation allerdings ein wenig komplizierter dar. Grundsätzlich fühlen sich Katzen zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung und Atmosphäre am wohlsten. Expeditionen durch das Land bedeuten Stress für die Tiere. Wie der nächste Urlaub mit der Eisenbahn für Katze und Herrchen stressfrei beginnt und endet, wird in der folgenden Abhandlung thematisiert.

Sicher und gemütlich verreisen

Die Regularien der Deutschen Bahn erlauben es nicht, Katzen ohne geeignetes Transportbehältnis im Zug zu transportieren. Die Mitnahme als zweiter Passagier ist nicht zulässig. Im Gegensatz zu Hunden, welche zu groß für Transportboxen sind, müssen Katzenhalter kein Entgelt für die Beförderung ihrer Liebsten entrichten. So werden beispielsweise für große Hunde 50 Prozent des Fahrpreises fällig.

Katze auf Reisen mit der Bahn mitnehmen
Die Katze auf Reisen mitzunehmen ist meistens mit Stress für Mensch und Tier verbunden. Die Fahrt mit der Bahn ist da eine ganz besondere Herausforderung.
(Symbolfoto: Von Monika Wisniewska/Shutterstock.com)

Vorausgesetzt wird, dass sich die Mieze in einer Tasche oder Transportbox befindet, welche in der Gepäckablage über den Sitzen oder auf dem Boden darunter verstaut werden kann. Genormte Maße hierfür existieren gegenwärtig nicht. Um sicherzugehen, sollte eine möglichst kleine, aber dennoch bequeme und komfortable Tasche für die flauschigen Vierbeiner gewählt werden. Sofern jene Anforderungen erfüllt sind, fahren sie kostenlos mit der Bahn.

Der Markt bietet eine Vielzahl an Optionen zum Transport von Haustieren. Für die Beförderung von Katzen sind grundsätzlich alle Transportbehältnisse geeignet, die sich verschließen lassen und auch bei begrenztem Platzangebot sicher abgelegt werden können.

Dies sind insbesondere speziell für die Bedürfnisse von Hauskatzen konzipierte und zugeschnittene Transportboxen, Rucksäcke und Reisetaschen. Bei Letzteren ist unbedingt auf das Vorhandensein von Reißverschlüssen, die von oben geöffnet werden können, zu achten. Hierdurch wird es ermöglicht, das Tier während der Reise zu versorgen. Exemplarisch ist die Zuführung von Wasser und Futter oder Liebkosungen in Form von Streicheln zu nennen. Handelsübliche Boxen müssten hierfür umständlich komplett geöffnet werden, sodass die Gefahr der Flucht von der Katze aus dem Behältnis besteht. Derartige Vorkommnisse gilt es unter allen Umständen zu verhindern.

Tipp: Katzenrucksäcke für einen bequemen Transport

Spielend die Angst bekämpfen

Zweifellos sind Katzen intelligente Tiere. Jedoch sind sie nicht in der Lage, mit dem kognitiven Leistungsvermögen der menschlichen Spezies mitzuhalten. Folglich verstehen sie nicht, warum sie plötzlich aus dem gewohnten Lebensumfeld gerissen und in eine kleine, beengte Box oder Tasche gesperrt werden. Hinzu kommt eine ungewohnte Geräuschkulisse, viele interessierte Blicke unbekannter Menschen sowie neugierige Kinder, welche schon immer Mal eine Katze streicheln wollten. All dies sind starke Stressoren für die kleinen Fellnasen. Zusätzliche Belastung sollte zwingend vermieden werden. Hier kommt dem Katzenhalter eine besondere Bedeutung zu.

Zugreise mit Katze
Eine Zugreise mit der Katze muss gut vorbereitet werden – (Symbolfoto: Von BestPhotoPlus/Shutterstock.com)

Wer zuvor noch nie mit seinem Haustier verreiste, nutzte die Transportbox vermutlich meist zu Besuchszwecken beim Tierarzt. Somit assoziieren die Samtpfoten mit dieser unangenehme und womöglich schmerzhafte Erinnerungen. Angst beim Anblick der Box ist die unweigerliche Folge. Um die Katze von dieser Art der Beklemmung zu befreien, ist es nötig, sie an diese zu gewöhnen, damit sie in der Zukunft positive Gedanken mit dem Behälter verknüpft.

Hierzu wird die neu erworbene Reisetasche oder Transportbox in den gewöhnlichen Alltag des Lieblings integriert, damit sich dieser an sie gewöhnt und Vertrauen fasst. Spielerische Lösungen bieten sich an. Die gekaufte Tasche wird an einem der Katze bekannten und favorisierten Ort in der Wohnung platziert. So hat sie ausführlich Gelegenheit, das unbekannte Objekt zu erkunden und als Rückzugsort oder sogar Schlafplatz wahrzunehmen. Nach dem ersten Beschnuppern wird ein Leckerli mittig darin platziert. Dies führt dazu, dass die Mieze die gefahrvolle, unheimliche Box betritt, um an die Köstlichkeit zu gelangen.
Nachdem ein paar Mal so verfahren wurde, sollte die Box probeweise verschlossen und nach kurzer Zeit geöffnet werden. Allerdings nur, wenn das Tier bereits dazu in der Lage ist, sich in dieser für einige Zeit aufzuhalten, ohne ängstlich oder gestresst zu wirken. Zum Abschluss der überstandenen Herausforderung wird die Katze mit einer Streicheleinheit oder dem Lieblingsspielzeug belohnt.

Stubentiger, die sich nicht mit Gaumenschmäusen bestechen lassen oder auf ihre Ernährung achten müssen, werden sofort unter Zuhilfenahme von Spielsachen zum Betreten des neuen Behälters verführt. Hier ist Kreativität gefragt. Möglich ist beispielsweise das Werfen eines Balles in die Box oder das Spielen mit der Katzenangel. Alles ist erlaubt, sofern es der Katze Spaß macht. Wenn sie Reisetasche und Co. nicht mehr als Bedrohung wahrnimmt, sondern vielmehr als Rückzugsort und als ihr Eigentum betrachtet, steht dem nächsten gemeinsamen Urlaub nichts mehr im Wege.

Verköstigung

Auch Haustiere benötigen Wasser und Futter, um zu überleben. Speziell im Sommer, bei Temperaturen jenseits der 30 Grad ist Flüssigkeit unabdingbar. Die Deutsche Bahn ist für ihre Pannen in Bezug auf die Funktionsfähigkeit der Klimaanlage bei hochsommerlichen Temperaturen berühmt und berüchtigt. Fällt diese aus, steigt die Innentemperatur rasant auf unerträgliche Werte. Da die Fellnasen nicht im selben Ausmaß wie Menschen schwitzen, leiden sie besonders unter solchen Umständen. Ein wenig Linderung verschafft die regelmäßige Gabe von Wasser. Dieses wird optimalerweise gekühlt und in Flaschen abgefüllt mitgeführt. Mittels einer Pipette oder einer Spritze exklusive Nadel wird das kühle Nass dem Tier in das Maul gereicht. Auch im Winter, wenn das Thermometer keine sommerlichen Werte anzeigt, sollte zumindest bei langen Bahnfahrten über 5 Stunden Wasser vorhanden sein.

Die Gabe von Futter wird ebenfalls bei langwierigen Reisen nötig. Trockenfutter bietet den besten Kompromiss. Es wird kinderleicht durch die Gitterstäbe der Transportbox serviert und verursacht dabei keinen Schmutz. Des Weiteren muss das Gitter nicht geöffnet werden, wodurch die Fluchtgefahr minimiert wird. Nach der Fütterung mit Trockenfutter ist es erforderlich, dem Tier ein wenig Wasser anzubieten.

Sollte die Mieze während der Reise ungeduldig oder übellaunig werden, bewirken Leckerlis wahre Wunder. Ähnlich wie bei Menschen sorgen sie für Ablenkung und sind Balsam für die Seele. Beim Fressen der Köstlichkeit verfliegt Ängstlichkeit und Nervosität. Immer, wenn die Katze angespannt beziehungsweise erregt wirkt, ist die Gabe ihrer Lieblingsspeise zu empfehlen. Selbstverständlich sollte mit Rücksicht auf die körperliche Verfassung des Tieres nicht allzu viel der zumeist ungesunden Leckerlis angeboten werden.

Außerdem ist es zweckmäßig, dem Stubentiger etwa sechs Stunden vor Antritt der Reise die letzte Mahlzeit zu geben. Speisen, welche in zu kurzem Abstand zur Abfahrt eingenommen werden, sind dazu geeignet, zu Reiseübelkeit und Erbrechen zu führen.

Sorgsam- und Achtsamkeit ist das A und O

Mit der Bahn verreisen - Für Katzen ein Graus
Katze auf Reisen im Zugabteil (Symbolfoto: Von borisenkoket/Shutterstock.com)

Jede Person, welche eine Katze besitzt, sorgt sich um ihr Wohlergehen. Dies gilt umso mehr in einer aufregenden und belastenden neuen Umgebung. Um den Samtpfoten die Reise zu erleichtern, kann es sinnvoll sein, ein großes Tuch über die Transportbox zu legen. Speziell durch das Öffnen und Schließen der Waggon- oder Abteiltüren entsteht ein beständiger Luftstrom. Das Tuch dient zum einen dazu, eine Erkrankung durch jene Zugluft zu verhindern und zum anderen schirmt es die Lieblinge von ihrem Umfeld ab. Dadurch ist es in der Lage, die Tiere vor übermäßigen Reizen und Sinneseindrücken zu schützen.
Obacht ist bei ängstlichen Exemplaren geboten. Manche Katzen mögen diese Art der Verdunklung überhaupt nicht. Vielmehr sorgt sie für unnötigen Stress. Falls dem so sein sollte, ist darauf zu verzichten.

Vor allem während lang andauernder Bahnfahrten ist es unumgänglich, die Toilette aufzusuchen. Wird sich in der Folge von dem Tier getrennt, stellt dies einen zusätzlichen Stressor für die Katze dar. Dass sie in Panik gerät, ist nicht abwegig. Dank des Transports in einer geeigneten Reisetasche, einer Box oder einem Rucksack ist es praktikabel, die Fellnase auf Toilette mitzunehmen und eine Trennung zu verhindern.

Wer schon einmal die Erfahrung gemacht hat, dass die Hauskatze am Abend nicht wieder nach Hause zurückkehrte, möchte diese Situation nicht noch einmal durchleben. Eine entlaufene Katze in einem fahrenden Zug einzufangen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Es existieren unzählige Verstecke und Gefahren. Insbesondere bei einem planmäßigen Halt am Bahnhof und den sich öffnenden Türen besteht die Gefahr, dass das Tier aus dem Wagen springt. Das Auffinden des Letztgenannten wird dann kaum realisierbar sein. Aus diesem Grund ist anzuraten, die Tür der Transportbox mindestens doppelt zu sichern, um ein Entweichen zu erschweren.

Im Anschluss an die Fahrt macht es Sinn, dass Herrchen und Haustier Ruhe finden. Entspannung hat Priorität. Damit die Katze das Erlebte verarbeiten und sich beruhigen kann, sollte das Behältnis so schnell wie möglich geöffnet und das Tier daraus entlassen werden. Diesbezüglich ist eigens konzipierte Entspannungsmusik oder der Lieblingsduft der Katze hilfreich.

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Transporttaschen für Katzen